Das Kölner Gutachten zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Erzbistum belegt ein verstörendes System der Tabuisierung von Sexualität, des Missbrauchs von Macht und der gezielten Vertuschung. Nicht zuletzt zeigt sich ein erschreckendes Fehlen von Empathie und der Bereitschaft, Verantwortung für die Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu übernehmen.
Leider muss davon ausgegangen werden, dass das für andere Bistümer ebenfalls gilt. Zehn Jahre des Ausweichens und der Ablenkung sind unerträglich. Jetzt muss endlich eine konsequente Gewaltenkontrolle, eine lebensbejahende und lebensnahe Sexualmoral, Entklerikalisierung und Geschlechtergerechtigkeit in unserer Kirche umgesetzt werden.
Entschieden wehren wir uns daher gegen das Verbot aus Rom zur Segnung homosexueller Paare. Jetzt ist es Zeit für Ungehorsam. Wir fordern alle Seelsorger eindringlich auf, niemandem den Segen zu verweigern. Es muss endlich Schluss sein mit Verletzungen. Wertschätzung muss erfahrbar werden. Unser Geistlicher Beirat Weihbischof Puff hat sich aufgrund eines im Gutachten festgestellten Verstoßes gegen die Aufklärungspflicht von seinen Aufgaben freistellen lassen und öffentlich erklärt, dass er sich seiner moralischen Schuld stellen wird. Vor dieser Haltung haben wir Respekt.
Unsere MitarbeiterInnen des SkF Lüdinghausen erleben in ihrer täglichen Arbeit, welches Leid Gewalt und Missbrauch erzeugen und wie das Leben der Menschen dadurch zerstört wird und begleiten Menschen dabei, mit den Verletzungen und Folgen zu leben. Deshalb sind wir dankbar für diese deutlichen Worte des SkF Gesamtvereins.
Der Vorstand und die Dienstgemeinschaft leben schon lange den Respekt gegenüber den vielfältigen Lebensentwürfen in unserer Gesellschaft bzw. in unserer Dienstgemeinschaft.
In 2020 errinnern wir uns an die 100jährige Geschichte des SkF in Lüdinghausen. Dieses Jubiläum war für uns Anlass einen kurzen Imagefilm zu erstellen, der unseren Verband, unsere Arbeitsfelder und unsere Philosophie vorstellt.